Rampold: Nicht Platte sondern Alm

Gespannt verfolgen wir eine Woche vor der für FR, 21.07.23, geplanten Tour auf den Jenner die Wetterprognosen. Die Niederschlagshäufigkeit ist ein ständiges Auf und Ab. Angesichts des Regenrisikos und der weiten Anfahrt entscheiden wir uns für die Rampoldplatte, 1.422 m, bei Bad Feilnbach mit anschließendem Besuch der letzten Ruhestätte von unserem Kameraden Eckehart Speth im Gedenkwald Au. 

Im Regen erreichen wir am FR gegen 9 h zu zwölft den Wander-Parkplatz Oberes Jenbach-Tal. Als die ersten ihre Regenhosen anziehen, dreht Petrus den Wasserhahn zu. Euphorisch marschieren wir für Trocken-Touren bekleidet los. Wir nehmen den steileren Niggl-Steig, der uns im Zick-Zack hoch bringt zum Fuße des Mitterberges. Die Wolken reißen auf und wir können sowohl die Rampoldplatte als auch Hochsalwand, Wendelstein und Breitenstein sehen. Wir steuern auf die Schuhbräu-Alm zu und zweigen kurz vorher rechts ab auf den Steig durch die steile Weide zur Rampold-Alm. Nun beginnt es zunächst leicht und dann immer stärker zu regnen. Ein paar von uns ziehen sich Regenkleidung über. Die etwas schnelleren eilen zur Rampold-Alm, 1.244 m. Der Almbauer winkt uns und bietet uns Platz auf der langen Bank vor dem Haus, die durch den Dachüberstand regengeschützt ist. Wir nehmen es dankend an, zumal er uns auch noch Sitzkissen reicht. Über uns zieht es grau zu und es gewittert. Jetzt heißt es erst mal abwarten und Brotzeit machen. Von der Alm aus sehen wir den Sims- und Chiemsee, allerdings auch die dortigen Niederschläge. Der Almbauer meint, dass der Regen mindestens noch eine Stunde andauern wird. Vorsichtshalber machen wir den Gipfelaufstieg nicht mehr und steigen nach etwa einer halben Stunde im Regen ab. Bevor wir zum Fuße des Mitterberges, 1.214 m, kommen, wird die himmlische Dusche wieder abgestellt. Vier erklimmen den Mitterberg, der Rest umrundet ihn. Nachdem wir wieder vereint sind, stoßen wir mit einem Ingwergebräu auf die Wanderung und unsere gute Stimmung an. Über die Hansen-Alm gehen wir auf der Forststraße zurück zum Wanderer-Parkplatz. Schwere Holzrücke-Fahrzeuge hatten vorher mit ihren breiten Reifen die nasse Erde auf der abschüssigen Straße vollflächig verteilt. Mit unterschiedlichem Erfolg entfliehen wir ohne Ausrutscher dem Batz. Im Jenbach oder im Gras machen wir unsere Schuhe sauber, bevor wir in die Autos steigen. Nach 13 h löhnen wir für das fünf-stündige Parken pro Auto 5 € am Automaten vor der Schranke, danach hebt sie sich.

Gerade mal 300 Meter danach kehren wir in der Gaststätte Millau in der Wendelsteinstraße ein. Wir genießen die Kaffeespezialitäten, kühlen Getränke und verschiedene Kuchen. Der schlaue Wirt kredenzt uns noch Bierbrot mit Geräuchertem, was manche animiert selbiges bei ihm zu kaufen.

Gestärkt fahren wir zum schön angelegten Gedenkwald Au, versammeln uns am Urnengrab von Eckehart und gedenken seiner. Beinahe störungsfrei fahren wir über die Salzburger Autobahn heim.

Fazit: Obwohl es eine ogwaschelte, gwittrige und batzige Tour war erinnern wir uns gerne an sie, an den Zusammenhalt der Gruppe und an Eckehart.