Anfahrt und Hüttenanstieg
In 3,5 Stunden von München über den Brenner, durchs Pustertal, ins Gadertal, hoch nach St. Vigil, 1300m, und die Talstraße durchs Val dai Tamersc hoch zum Parkplatz am Rifugio Pederü, 1500m. Nach kurzer Einkehr im Restaurant machten wir uns auf zu unserem Basecamp für die nächsten Tage, dem Rifugio Lavarella im UNESCO Welterbe-Naturpark Fanes-Sennes-Prags und höchst gelegene Bierbrauerei in Südtirol. Der Steig war gut beschildert, teils steiler, teils über grüne Wiesenrücken und mehrere kleine Seen querend, und so erreichten wir die sehr idyllisch liegende Hütte, 2050m, am Grünsee gut gelaunt. Kurze Zeit konnten wir auch noch die Sonnenterrasse mit der fantastischen Aussicht genießen und das Leben vieler Mankais/Murmeltiere beobachten, bevor uns ein heftiger Regenschauer in die gemütlichen 2-Bett-Zimmer schickte. Um 18 Uhr traf sich die Gruppe zum schmackhaften 3-Gänge-Abendessen, bevor uns zwischen 21 und 22 Uhr der wohlige Schlaf umhüllte.
Tour auf den Heiligkreuzkofel, 2907m
Die Wettervorhersage für die drei Tage war sehr wechselhaft und da für heute sehr gutes Wetter angekündigt wurde, entschieden wir uns für die längste Tour: 1100 Hm / 20 km / 8 Std.! Direkt von der Hütte führte uns der Steig zuerst über ein grünes Hochplateau, Gran Ciamplac, und dann durch eine „Steinwüste“ im Auf und Ab, vorbei am Paromsee, 2250m, und hoch in die Kreuzkofelscharte, 2400m. Ab hier stiegen wir über einen schmalen Felssteig zuerst zum Gipfel des Piz dl Züber, 2718m, und dann zu unserem Ziel, dem L’Ciaval (Heiligkreuzkofel), 2907m. Bereits an der Scharte war der Blick ins Gadertal, die senkrecht abfallenden Felswände und die schneebedeckten Berge in der Ferne atemberaubend, hier oben am Gipfel war der 360-Grad-Panoramablick gigantisch und so verweilten wir und sahen uns satt. Der Abstieg verlief meist wie der Anstieg bis auf eine Höhe von 2400 Metern. Ab hier stiegen wir über eine andere Route ab, die uns durch Banch dai Torchi zur Hütte hinab führte. …und wieder schlossen wir den Tourentag auf der Terrasse ab. Das Abendessen heute verlief schweigsamer und die ersten waren bereits um 20 Uhr im Bett, die anspruchsvolle Tour forderte ihren Tribut.
Tour auf die Pareispitz, 2794m
Von der Terrasse fiel unser Blick immer wieder auf diesen, gegenüber der Hütte aufragenden, wohlgeformten Berg. Wir konnten auch einen Teil des Steiges erkennen und so waren wir uns schnell einig, dass dieser Berg ein schönes Tourenziel hergäbe, auch nicht zu lang, denn für nachmittags war Regen und Gewitter vorangekündigt. Am Grünsee vorbei war das erste Etappenziel das Limojoch, 2200m. Hier sahen wir den schön gelegenen Limosee bereits, den wir halb umrundeten um auf den Gipfelsteig zu kommen. Auf dem Col Bechei, 2550m, gönnten wir uns eine Pause und bestaunten einen rekonstruierten Kanonenunterstand des 1. Weltkrieges, bevor wir dann den Felssteig zum Gipfel „stürmten“, teilweise mit händischer Unterstützung. Auch dieser Gipfel bot eine fantastische Aussicht. Im Abstieg wollten wir eigentlich in der Faneshütte zu Kaffee und Kuchen einkehren, die Menschenmassen und voll besetzten Tische ließen uns jedoch wieder zu unserem Rifugio fliehen und wieder schlossen wir den, heute eher kurzen, Tourentag auf unserer geliebten Terrasse ab. Beim Abendessen wurde auch wieder mehr geredet.
Tour auf die Antoniusspitze, 2655m, Abstieg und Heimfahrt
Über das grüne Wiesenplateau „Plan dles Sarenes“ und weiter auf steinigem Steig durch ein Geröllkar erreichten wir die Ju de San Antone-Scharte auf 2450m. Ab hier verlief ein schmaler, teils steiler, felsiger Steig hoch zum letzten Gipfel dieser Tourentage. Mit kurzem Zwischenstopp an der Lavarellahütte stiegen wir zügig zur Pederühütte und zu den Autos ab, immerhin 1150 Meter in sengender Hitze. In der Pederühütte gönnten wir uns die obligatorische Abschlusseinkehr, bei der wir diese tollen Tourentage noch einmal Revue passieren ließen, und dann fuhren wir sehr gut gelaunt heimwärts, diesmal in 4 Stunden.