Lizumer Hütte: Echte Wintertouren

Freitag:

Anfahrt zum P-Lager Walchen, Wattenberg, 1350m. Der Aufstieg auf der Skitourenroute zur Hütte verläuft nicht „normal“. Vom Hüttenwirt haben wir oben erfahren, dass das Skitourenschild in die falsche Richtung gewiesen hat, was für uns zur Konsequenz hatte, dass wir weglos 150 Höhenmeter steil durch einen Wald aufsteigen mußten, um wieder auf die richtige Anstiegsroute zu gelangen. Wegen des starken Schneefalls und dem vielen Neuschnee der letzten Tage mußten wir auch mehrere knifflige Hänge queren. Glücklich kamen wir nach 4,5 Stunden an der Hütte, 2019m, an und genossen die Wärme. Eigentlich war noch ein Ausgeher geplant, aber das Wetter und der anstrengende Aufstieg veränderte es zu einem Ausruher im Zimmer. Der Tagesausklang fand dann beim gemeinsamen, sehr leckeren, Abendessen statt.

Samstag:
60 cm Neuschnee, schlechte Sicht, Lawinenwarnstufe 2, das war unser Blick auf die Welt rund um die Hütte. Nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt entschieden wir uns für den Aufstieg zur Mölser Sonnenspitze,  2490m. Anstrengendes Spuren und wegen schlechter Sicht Vorsicht bei der Orientierung war angesagt. Die Skitourengruppe brach den Aufstieg bei einer Höhe von 2300 Metern ab. Die Schneeschuhgruppe war etwas risikofreudiger und stieg weiter hinauf bis zu einem Gipfel mit Gipfelkreuz, den Skispitz, 2450m, ein Vorgipfel der M. Sonnenspitz. Da wir weder Spuren noch weitere Gipfel erkennen konnten, stiegen wir entlang der Aufstiegsspur wieder ab und genossen eine ausgedehnte Mittagspause an einer Alm. Die Skitourengruppe indes fuhr ab und stieg, weil es soooo schöööön war, nochmals 400 Meter einen schönen Abfahrtshang hinauf, um im Pulverschnee wieder abzufahren. Alle trafen sich zufrieden um 15 Uhr wieder in der Hütte zu Kaffee und Kuchen.

Sonntag:
Entgegen der Wettervorhersage begrüßte uns der Morgen mit Sonnenschein, Windstille und ohne Schneetreiben. Wir entschieden uns für den gemeinsamen Aufstieg Richtung Torspitze. Auf einer Höhe von 2100 Metern gabelte sich die Spur und die Schneeschuhgruppe stapfte und spurte mühsam bis hoch zum Torjoch, 2387m. Die Skitouris wechselten von der Törljoch-Route in „Champagner-Powder“ zur Aufstiegsroute zum Torspitz und erreichten bei aufklarender Sicht den Gipfel, 2608m. Vom Gipfel erfolgte die Abfahrt anfänglich mit intensivem Steinkontakt, dann mit der Höhe abnehmende Schneequalität bis zur Hütte. Die Talabfahrt erfolgte auf der Fahrstrasse soweit erlaubt, dann durch steilen Wald bis wieder die Aufstiegsroute erreicht war.

Resümee:
Es war ein schöner Wintersaisonabschluss in einer schönen, bequemen und freundlichen Hütte. Die Gruppe harmonierte sehr gut miteinander und neben ernsten aktuellen Themen hatten wir auch viel Spaß auf Tour und in der Hütte. Der Traum-Tourensonntag war ein krönender Abschluss.