Sechs Tage vor der Wanderung am Sonntag, 26.02.23, prophezeien die Wetterfrösche tagsüber keine Schneefälle. Je näher der Tag rückt sagen sie ein immer kleiner werdendes, flockenfreies Zeitfenster vorher in einem ansonsten schneereichen Wochenende. Trotz kräftiger Schneefälle von Freitag auf Samstag meldet die Alpenvereinaktiv-App eine Schneehöhe von bis zu 15 cm beim Aufstieg und 32 cm am Gipfel.
Wir stellen uns auf Schneefall ein und brechen Sonntagfrüh zu acht in zwei Autos von Garching und Ismaning aus auf. Trotz teils rutschiger Straßen und viel Ski-Ausflugsverkehr kommen wir nach knapp eineinhalb Stunden am geräumten Seeberg-Wanderer-Parkplatz bei Bayrischzell an. Mit Gamaschen und Grödel an den Schuhen folgen wir einer Spur auf dem Steig nach oben. Der frische Pulverschnee liegt stellenweise bis zu 40 cm hoch auf dem Weg und erfordert mehr Kraftaufwand. Die Bäume sind reichlich behangen mit der weißen Pracht. Vereinzelt dringen Sonnenstrahlen durch die grauen Wolken in den Bergwald und lassen mit viel Fantasie in den Schneegebilden auf den Ästen Menschen- und Tierfiguren deuten. Somit ist die Wanderung ein richtiger Augenschmaus. Nach knapp der Hälfte des Aufstiegsweges entladen sich unsere Konditions-Akkus schneller als erwartet. Weil der Himmel zunehmend ergraut und andere Wanderer auch nur bis zur Neuhütten-Alm kommen, drehen wir um und steigen ab. Unterwegs legen wir einen Stopp für unsere Brotzeit ein.
Nach dreieinhalb Stunden beenden wir unser zauberhaftes Wintermärchen, ohne dass Frau Holle ihren Betten schüttelte, und erreichen den Parkplatz. Wir legen unsere Rucksäcke ins Auto und marschieren schnurstracks zum Cafe Huber in Bayrischzell. Dort genießen wir die leckeren Kuchen und Getränke. Gestärkt und in schönen Erinnerungen an die Tour fahren wir am letzten Faschingsferientag auf vollen Straßen mit kleineren Verzögerungen heim.
Bericht von Peter