Am Sonntag, den 17. November trafen sich fünf Wanderer im trüben München und fuhren mit dem Zug nach Schliersee. Noch während der Fahrt lockerte sich der Hochnebel und blauer Himmel kam zum Vorschein. Beim Start der Wanderung am Spitzingsattel war keine Wolke mehr zu sehen, doch es herrschten eisige Temperaturen und die Schattenhänge waren von einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Dies änderte sich jedoch, als wir unterhalb der Schönfeldalm in die Sonne kamen und alle Jacken wurden in den Rucksäcken verstaut. Nach der Hütte bogen wir links ab und bestiegen auf unmarkierten Wegen das „Wilde Fräulein“. Der steile und im Schatten recht vereiste Pfad war dabei durchaus eine Herausforderung. Nach einer kurzen Fotopause ging es auf dem Rücken weiter Richtung Jägerkamp. Um den Menschenmengen am Gipfel etwas zu entgehen, gab es die Gipfelbrotzeit bereits am Vorgipfel.
Der Weg führte uns über den Hauptgipfel weiter zur Benzingspitz, wo wir planmäßig links ins Aurachtal absteigen wollten. Die eisige Nordseite wirkte allerdings so wenig einladend, dass wir uns kurzerhand umentschieden. Also blieben wir in der Sonne und gingen weiter über die Schnittlauchmoosalm zum Rauhkopf.
Durch den eisigen Wind wurde es trotz Sonnenschein zunehmend kalt, also besuchten wir die Berggaststätte an der Taubensteinbahn, wo wir uns im Wintergarten aufwärmen konnten. Anschließend stiegen wir zum Spitzingsee ab und nahmen von der Talstation der Bergbahn den Bus zurück nach Neuhaus und den Zug nach München. Eine wunderschöne Runde bei herrlichem Spätherbst-Wetter, die problemlos auch mit öffentlicher Anreise machbar ist.
Für die Wanderung am Samstag, 23.11.24, ist der Seebergkopf bei Bayrischzell eingeplant. Frau Holle schüttelt aber so kräftig die Betten, dass dort die Schneehöhe auf über 30 Zentimeter anwächst. Kurzerhand entscheiden wir uns für die Rotwand.
Auf freigeräumten Straßen erreichen wir zu siebt den Parkplatz neben der Kirche St. Bernhard am Spitzingsee. Dort wird neuerdings das Kennzeichen mit einer Kamera beim Einfahren aufgenommen und erst beim Ausfahren bezahlt man pro Tag 6 € am Automaten.
Rund um den Spitzingsee (1.080 m) überzieht unter strahlendblauem Himmel eine geschlossene Schneedecke die Landschaft mit Ausnahme der Bergzacken.
Kalte klare Luft und Sonne inspirieren uns auf der asphaltierten Schwarzenkopfstraße hoch zu laufen. Nach der Bergwachthütte zweigen wir rechts ab auf die gut knöchelhohe weiße Forststraße. Leicht langsamer nähern wir uns bei bis zu kniehohem Schnee dem Rotwandhaus. Dabei genießen wir Winterwonderland pur bei guter Sicht auf die Berge nah und fern.
Vor dem geschlossenen Rotwandhaus (1.637 m) rasten wir und überlegen uns die weitere Route.
Ein Aufstieg zur Rotwand und ein Abstieg über den Pfanngraben scheiden wegen ungespurter Steige mit viel Schnee aus.
Wir entscheiden uns für den Abstieg auf einem gespurten Steig unterhalb des Rotwandkopfes bis kurz vor den Kirchstein (1.750 m) und von dort weiter zum Taubenstein (1.793 m). Mal türmt sich frischer Schnee kniehoch neben dem Steig auf, mal hat ihn der Wind an freien Stellen weggeblasen. Doch jedesmal haben wir auf dem aussichtsreichen Rundweg den nötigen Grip.
Nach Umrunden des Lempersberges und des Taubensteins steigen wir von der Seilbahn-Bergstation zur Oberen Maxlraineralm ab und kehren in der urigen Hütte ein. Kaffee und Kuchen schmecken uns in wohliger Wärme nach dem fordernden Wegstück besonders gut.
Nach der Stärkung steigen wir unter dem Schlepplift und einem Forstweg bis zur Schwarzenkopfstraße ab und dann weiter bis zu unseren Autos.
Die erste Winterwanderung ist diesem Jahr ist eine wundervolle Einstimmung auf weitere gute-Laune-spendende Touren mit viel Schnee-Zauber.
Bericht von Peter
Wahrscheinlich zeigt sich der Herbst am Samstag, 16.11.24, nochmal von seiner goldenen Seite. Obgleich die im Freien stehenden Autos in Garching eine dünne Eisschicht überzieht und die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sind, fahren wir zu zehnt gut gelaunt über die Brannenburger Mautstraße zum Waldparkplatz Tatzelwurm.
Bei strahlend blauem Himmel brechen wir auf zur Besteigung und Umrundung des Brünnstein, 1.619 m, im Uhrzeigersinn.
Auf der Forststraße geht’s vorbei an der Schoißer-Alm und dann über einen trockenen, griffigen Steig durch den Bergwald. Beim Herauskommen aus dem Wald machen wir an einer weiß „gezuckerten“ Almwiese Pause und haben eine gute Sicht auf die Nachbarberge sowie das grüne Inntal mit dem markanten Festspielgebäude von Erl.
Wir durchqueren den weißen Teppich und tauchen in den Bergwald ein und umrunden die Ostflanke des Brünnstein. Nun sehen wir viele Bergspitzen der Zentralalpen. Der Steig an steil aufragenden Felsen und ausgesetzten Stellen mit Gitterrosten und Stahlseil führt wieder in den Bergwald und dann zum geschlossenen Brünnstein-Haus.
Nach kurzer Rast erklimmen wir den Gipfel, der vor dem Kreuz auf rund 70 Höhenmetern seilversichert und zu bekraxeln ist.
Kurz vor 12 Uhr erreichen wir unser Ziel und erfreuen uns an dem Rundum-Panorama. Nach Brotzeit und Fotos steigen wir unter leicht wärmenden Sonnenstrahlen ab zur Himmelmoos-Alm. Von dort aus gehen wir auf dem Fahrweg weiter in Richtung Traithen und biegen dann über die Westflanke rechts ab zur Seelacher Alm. Vorher überwinden wir noch einen kleinen Buckel bis wir gemütlich über die Forststraße wieder zum Waldparkplatz kommen.
Nach knapp 1.000 HM und über 15 km Weglänge hüpfen wir in unsere Autos und fahren zum Cafe Daiser in Brannenburg. Dort erwarten uns zwar feine Kuchen aber keine Sitzplätze im Gastraum. Ergo vertrauen wir auf Altbewährtem und kehren beim Dinzler am Irschenberg ein, dessen Kaffee- und Kuchenspezialitäten uns an einem urigen Holztisch vorzüglich munden.
Alles in allem eine zünftige Herbstwanderung, die sich vor dem bevorstehenden Wintereinzug in den Bergen dieses Jahr nicht mehr wiederholen lässt.
Bericht von Peter