So ganz hat’s mit der geplanten öffentlichen Anreise nicht geklappt und so trafen wir uns zu dritt in Mittenwald, wo wir unsere Wanderung an der Talstation der Karwendelbahn begannen. Es ging zunächst auf gut begehbaren Wegen zur Dammkarhütte, wo wir eine kurze Mittagspause einlegten. Danach folgte ein etwas unangenehmer Aufstieg übers Geröllfeld zum Predigtstuhl, wo wir das Tagesziel, die Hochlandhütte, bereits sehen könnten. Doch bevor wir ein kühles Getränk auf der Terrasse genießen konnten, mussten wir erst noch einen nicht ganz einfachen Abstieg bewältigen, teils mit drahtseilversicherten Passagen im Fels und teils mit steilen Schotterfeldern. Bei der Hütte konnten wir uns bei gutem Essen erholen und den traumhaften Sonnenuntergang genießen.
Am zweiten Tag war das Wetter weiterhin traumhaft schön, nach einem Frühstück auf der Terrasse starteten wir zum Wörnersattel. Während der Aufstieg noch relativ einfach war, mussten wir auf der drüberen Seite wieder ein technisch schwieriges Geröllfeld bewältigen. An der Vereineralm machten wir eine kurze Vormittags-Kaffeepause, danach ging es wieder nach oben Richtung Soiernspitze. Am Jöchel mussten wir uns dann entscheiden: Die Soiernspitze, mittlerweile in Wolken gehüllt, überschreiten oder den einfacheren Weg über die Jägersruh nehmen? Nach einem Wetter-Check befanden wir das Gewitterrisiko für überschaubar und machten uns daran, den Gipfel zu erklimmen. Aussicht gab’s oben zwar keine, aber dennoch ein Erfolgserlebnis. Anschließend mussten wir noch auf dem schwierigsten Abschnitt der gesamten Tour über ein steiles Geröllfeld zu den Soiernseen absteigen, kurz danach erreichten wir das Soiernhaus, wo wir uns erst mal bei Getränken und Kaiserschmarrn von den Strapazen erholten. Was das Wetter betrifft hätte unser Timing kaum besser sein können, denn kurz darauf begann ein kräftiger Schauer. Wir ließen den Abend bei einem sehr leckeren Menü in der Gaststube ausklingen.
Für den dritten Tag waren die Wetteraussichten allerdings nicht mehr so rosig. Deshalb beschlossen wir, nach dem sehr ausgiebigen Frühstück nur noch über den Lakaiensteig ins Tal abzusteigen. Direkt nach dem Start begann es tatsächlich zu nieseln, von schlimmeren Schauern blieben wir jedoch verschont. Und so waren wir auch bald an der Bushaltestelle in Krün, von wo aus wir nach Mittenwald zurück fuhren. Insgesamt waren es drei sehr erlebnisreiche Tage in einer herrlichen Natur und Landschaft mit guten Hütten und einer großartigen Gruppe.