Ich stehe vor dem Felsblock und überlege: Wie macht man das gleich wieder mit dem Blockstand und wann genau braucht man ihn? In 2024 war es soweit, nachdem ich über drei Jahre hinweg fleißig Hochtouren und Mehrseillängen gesammelt habe standen die beiden Prüfungswochen für den Trainer C-Bergsteigen an. Die Ausbildung befähigt mich von nun an herrliche Hochtouren für den DAV Garching anzubieten und neue Mitglieder in alpinen Kenntnissen zu schulen. In der ersten Woche – Grundkurs Alpin – ging es darum die grundlegenden Kenntnisse im Bereich alpines Bergsteigen zu übermitteln und auch zu prüfen. Der Blockstand ist nur eine von vielen Situationen, welche wir dort meistern mussten. Der Grundkurs hat im Juni auf der Blaueis Hütte stattgefunden und gemeinsam mit einer tollen Gruppe und den zwei Bergführern Flo und Edi ging es ans eingemachte: Einhändig Knotenlegen, mobile Sicherungen platzieren, im Firn rutschen und auf den Platten vor der Blaueishütte schleichen. Auch die Theorieprüfung am Ende der Woche hat so manche Schweißperle auf der Stirn erscheinen lassen. Ein paar Wochen später ging es gleich mit dem zweiten Teil der Ausbildung weiter. Die Woche im Eis auf der Rauhekopf Hütte. Auch hier hatte ich eine wunderbare und hilfsbereite Gruppe erwischt und auch die Bergführer Jörn und Robert konnten mir noch einiges mitgeben. Zunächst übten wir im Klettergarten wichtige Führungstechniken wie den Paternoster, das Fixseil oder die Seilweiche. Danach wurde das Wissen aus dem Klettergarten im Eis in der nähe der Rauhekopfhütte umgesetzt. In der Eiswoche noch einmal mehr geprüft: Meine Lehrprobe umfasste den T-Anker, wir mussten uns selbst aus eine Spalte retten („die Mutter aller Spalten“) und bei der Führungstour konnte ich bei meinem Teil sogar die Ablasschaukel in der Praxis einsetzen. Immer dabei ist aber auch das Wissen, dass die beiden Bergführer auch das persönliche Können prüfen. Sitzen die Knoten? Läuft alles schnell genug? Treffen wir die richtigen Entscheidungen und laufen wir wirklich aktuell gen Süden? Entspannt ist die Ausbildung nicht, man steht früh auf, hat kaum Pausen und nach dem Abendessen geht es mit der Tourenplanung für den nächsten Tag weiter. Aber es ist toll mit vielen Gleichgesinnten durch Firn und Eis zu ziehen und gemeinsam und mit den Bergführern Entscheidungen und mögliche Gefahren zu diskutieren. Und jetzt? Die beiden Wochen sind erfolgreich bestanden und ich habe wahnsinnig viel gelernt. Ich freue mich auf die vielen Hochtouren Kurse und Hochtouren, welche ich in den kommenden Jahren für den DAV Garching anbieten werde. Wer wissen will wie man den Blockstand macht, kann mich bei der nächsten Tour gerne fragen!
