In gut zwei Stunden erreichen wir von Garching aus über die Salzburger Autobahn am Freitag (Feiertag!), 03.10.25, den großen Parkplatz am Königssee. Vor Schönau sehen wir die Watzmann-Gruppe mit Sonne und blauem Himmel, welch ein Highlight.
Trotz Beginn der Herbstferien in Sachsen, Thüringen und Hessen sowie dem letzten Wiesn-Wochenende staute es sich nicht, danke dem Verkehrsgott.
Zu zwanzigst reisen wir in sechs Autos nahezu zeitgleich an und treffen uns marschbereit vor der Bäckerei Zechmeister an der Jenner-Seilbahn-Talstation (630 m). Noch schnell kaufen mehrere ein süßes Teilchen und gemeinsam fahren wir anschließend mit der Bahn zur Bergstation (1.800 m).
Oben erwartet uns ein wolkenloses Gipfelmeer einschließlich unserer Zielberge: Schneibstein, 2.225 m und Hohes Brett, 2.339 m.
Zunächst nehmen wir uns aber den Jenner-Gipfel (1.874 m) vor zusammen mit vielen Bahn-Touristen. Für die knapp 80 HM auf dem gut mit Stufen angelegten Weg brauchen wir nicht lange. Das Gipfelkreuz wird bereits belagert. Nach kurzer Zeit schaffen wir es uns für ein Foto zu positionieren und Fremde abzuhalten mit aufs Bild zu kommen.
Danach steigen wir zur Aussichtsplattform unterhalb des Gipfels mit tollem Blick auf den Königssee ab.
Nach kurzer Rast geht’s hinüber zu unserer Unterkunft am Torrener Joch dem Carl-von-Stahl-Haus auf 1.733 m. Nach einem Abstieg von 270 HM geht’s nochmal 180 HM m rauf.
Wir checken ein, lassen unsere Übernachtungs-Utensilien und Regenkleidung in den Zimmern und machen uns bei sonnigem aber kühlem Wetter auf zum Schneibstein.
Der furchige, stufige und nicht selten rutschige Steig ist teilweise mit schmierige Erde bedeckt und erfordert höchste Aufmerksamkeit. Die Gruppe zieht sich bereits im unteren Bereich zwischen den Latschen in die Länge. Ein paar von ihnen gehen auf Nummer sicher und entscheiden sich nach der halben Wegstrecke für die Umkehr gemeinsam mit einem Wanderleiter. Der Großteil der Gruppe erklimmt über den schneebedeckten Pfad den Gipfel, mit atemberaubender Fernsicht in die Alpen.
Am späten Nachmittag treffen wir uns nach und nach auf der Terrasse des Stahl-Hauses. Plötzlich landet ein gelber Hubschrauber und setzt eine Person in Warnkleidung (Bodenpersonal) ab. Eine halbe Stunde später kommt der Heli mit 12 Stahlfässern Bier am Seil wieder und setzt sie beim Einweiser ab. Das Ganze wiederholt sich noch mehrere Male, obgleich eine Material-Seilbahn sowie eine Fahrstraße vorhanden ist. Wahrscheinlich schmeckt Flieger-Bier vom Salzburger Stiegl-Bräu besser.
In unseren Zweibett- und Mehrbettzimmern ziehen wir uns um, waschen uns mit kaltem Wasser oder gönnen uns für 5 € eine fünfminütige warme Dusche.
Das proppenvolle Stahl-Haus hat in dieser Nacht über 110 Gäste. Wir kommen am Abend an drei Tischen in einem der zunächst kalten Gasträume unter. Mit Decken aus den Zimmern wärmen wir uns bis die Heizung bullert. Danach genießen wir das schmackhafte Essen (Backerbsensuppe; Hirschgulasch, Schweinebraten oder Linsen-Curry; Nachtisch Kaiserschmarrn).
Natürlich lassen wir uns zwischendurch den Sonnenuntergang nicht entgehen.
Nach dem Essen sitzen wir noch zusammen und schlafen dann in unseren warmen Betten in ungeheizten Zimmern. Putzmunter stehen wir anderntags auf und finden ein reichhaltiges Frühstücks-Buffet vor, das wir in Ruhe genießen.
Der freundliche Hüttenwirt rät uns von der anspruchsvollen Tour aufs Hohe Brett ab, weil auf dem Grat nach dem Jägerkreuz Schnee liegt und für heute Vormittag Regen erwartet wird, was wir auf unseren Wetter-Apps auch schon gesehen haben.
Ergo planen wir um. Wir machen den steilen Aufstieg in Richtung Hohes Brett, zweigen aber nach gut 120 HM links ab zum Pfaffenkegel, 1.837 m, dessen Gipfelkreuz auf einer Felsnase wir kletterbedingt nicht erklimmen. Zwischenzeitlich zieht es zu und es regnet leicht.
Wir gehen zum Abzweig zurück und steigen weiter zum Hohen Brett auf. Ein Felsrücken auf ca. 1.950 m mit Grenze zwischen Tirol und Bayern erklären wir zu unserem Tagesgipfel. Er bietet genügend Platz für ein Gipfel-Foto. Danach steigen wir vorbei am Pfaffenkegel ab zum Stahlhaus und von dort weiter über den Forstweg zur Seilbahn-Mittelstation, die auf ca. 1.200 m liegt.
Die Abschluss-Einkehr in der auf dem Rückweg liegenden Königsbachalm fällt buchstäblich ins Wasser, weil sie zwar geöffnet, aber voll belegt ist bzw. für Gäste reserviert hat.
Deshalb kehren wir in der Gaststätte der Mittelstation ein, die uns mit guten Speisen und Getränke zu ordentlichen Preisen bewirtet.
Entspannt fahren wir am Nachmittag mit der Bahn ins Tal. Ein Teil der Gruppe lässt die schönen Wandertage mit einem Spaziergang am Königssee ausklingen, während der andere Teil heimfährt.
Fazit: Die Zwei-Tages-Tour in den traumhaften Bergen des Berchtesgadener Nationalparkes war ein einmaliges Erlebnis. Leider ist die An- und Rückfahrt in dieses herrliche Wandergebiet mit Bergen, Almen und See für Tagesausflüge zu lang. Eine Mehrtagestour wäre allemal lohnenswert.
Falls die Tourenbilder am Ende dieses Berichts nicht angezeigt werden, können sie bis zum
19.10.25 mit diesem Link aufgerufen werden:
https://drive.google.com/drive/folders/1brhdy67SFHBCkPsOrGxONGuCN07NEzo_?usp=sharing
Bericht von Peter
















