Schesaplana 2023

1. Tag: Anfahrt und Hüttenanstieg
Ganz schnell ging‘s in knapp 3 Stunden von München zum P-Lünersee, 1560m, im Brandnertal, Vorarlberg. Der Aufstieg über den „Böser Tritt“ verlief gut und schweißtreibend, so dass die Trinkpause auf der Panoramaterrasse der Douglashütte, 1979m, direkt am See, sehr willkommen war. Wir konnten gut nachvollziehen, dass dieser Ort hier vor ein paar Jahren als schönster Ort Österreichs prämiert wurde, denn der türkisfarbene See, umgeben von Bergen, machte Eindruck. Zuerst 15 Minuten auf ebenem Weg entlang des Westufers und dann auf steilem Serpentinensteig noch einmal eine Stunde bergauf, und schon standen wir vor unserem Quartier für die nächsten beiden Tage, die Totalphütte, 2385m. Erst 4 Jahre alt, nachdem die alte Hütte durch eine Staublawine zerstört wurde, hatten wir einen guten ersten Eindruck, der beim Anblick des komfortablen 8-Bett-Zimmers und des gemütlichen und geräumigen Gastraumes bestätigt wurde und, nebenbei bemerkt, alle Mitarbeiter*innen waren sehr nett und das Essen sehr gut.

2. Tag: Schesaplana, 2965m
Die Schesaplana zählt sicherlich zu den schönsten Panoramabergen im Rätikon und so stapften wir frohen Mutes durch ein steiles Schuttkar, manchmal unter Zuhilfenahme unserer Hände, hinauf zum Gipfel, der auf der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz steht und gleichzeitig den höchsten Punkt im Rätikon bildet. Mittlerweile hatte es sich rumgesprochen, dass wir eine 86jährige „im Gepäck“ haben und so wurde Monika mit Applaus aller Gipfelteilnehmer*innen, ca. 50, am Gipfel begrüßt. Vom hier oben genossen wir unter blauem Himmel und schönstem Sonnenschein eine immense Rundschau, die fast alle Bergketten Graubündens umfasst und weit ins Tirolerische reicht, wobei der Peakfinder uns bei der Orientierung half. Da es noch früh am Tag war, entschieden wir uns noch für einen Ausgeher, der uns Richtung Mannheimer Hütte bis zu den Schafköpfen und sogar auf einen, 2750m, brachte. Von hier stiegen wir auf dem anspruchsvollen, teils stahlseilgesicherten, Zentralalpenweg wieder zur Totalphütte ab und genossen auf der aussichtsreichen Sonnenterrasse den Nachmittag. Das Highlight des Abends bildete das „Sardische Hirtentrio“, dass wegen einer Feier auf der Hütte weilte und die Übernachtungsgäste mit ihrer Musik, Gitarre und Ziehharmonika, und ihrem speziellen Kehlkopfgesang unterhielt.

3. Tag: Abstieg und Heimfahrt

Der Abstieg sollte auch nicht langweilig werden und so wählten wir den Steig über das Joch „Gamsluggen“, 2390m. Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick auf den Lünersee und es erwartete uns ein kurzer, anspruchsvoll-ausgesetzter, gesicherter Abstieg in das Nachbartal, um dann wieder, aufwärtssteigend auf dem Prättigauer Höhenweg, vorbei an Hochbühel, 2118m, und Lüneregg, 2297m, zum Cavelljoch, 2330m, zu gelangen, wo wir uns eine geruhsame Pause gönnten, bevor wir dann steil zur Lünersee Alpe und zum Lünersee abstiegen….und, wie sollte es auch anders sein, fand die Abschlusseinkehr am gleichen Tisch wie vorgestern, an der Douglashütte statt. …und weil er uns so gut gefallen hatte, nahmen wir den gleichen Weg, über „Böser Tritt“, um wieder ins Tal zu gelangen. …und weil es so bequem ist, schafften wir die Rückfahrt nach München in 2,5 Stunden. …und, weil es wahr ist, fanden wir alle diese drei Tage toll.