Zu elft in drei Autos brechen wir zeitgleich am Freitag, 25.10.24, Früh bei grauem Himmel auf zu unserer Auerspitz-Wanderung. Zwei Pkw fahren über den Schliersee und erreichen vor 9 Uhr den Wandererparkplatz Am Sillbach bei Bayrischzell. Aber wo bleibt das dritte Auto mit dem Wanderleiter?
Er fährt über Irschenberg und Leitzachtal an. Wegen einer Baustelle zwischen Funk und Wörnsmühl wird er über Bad Feilnbach umgeleitet. Die Ausweichstrecke ist unzureichend ausgeschildert, sodass er sich nach Hausham auf die B 307 begibt und gen Schliersee steuert.
Vor Hagnberg stoppt plötzlich der Autoverkehr wegen der Totalsperre nach einem Unfall. Die freundlichen Feuerwehrleute empfehlen einen Schleichweg ab Stauden (bei Fischbachau) zur Grub-Alm entlang der BRB-Bahnlinie. Die schmale Fahrbahn ist schnell gefunden, allerdings stark frequentiert in beiden Richtungen und das gegenseitige Ausweichen kostet Zeit. Dennoch erreicht die dritte Fahrgemeinschaft (FG) um 09.20 Uhr den Ziel-Parkplatz.
Die beiden anderen FG sind unter Leitung von Thomas über die steile Forststraße vorausgegangen und warten an der Sillberg-Alm. Um 10.20 Uhr sind wir alle beisammen und schreiten auf dem Weg Nr. 642 (Fahrweg) der Auerspitz, 1.808 m, entgegen.
Zwischenzeitlich scheint die Sonne und es ist angenehm warm. Wir umrunden südseitig die Maroldschneid und werfen Blicke auf die Felsen von Schönfeldjoch, Krenspitze und Hinteres Sonnwendjoch sowie auf die grünen Almwiesen um uns.
An der altehrwürdigen Wirthhütte, in der laut Schild über der Türe 1829 der Passauer Bischof weilte, rasten wir.
Der Almen-Fahrweg geht nach der Sandbichler-Alm in einen Steig über, der vor dem Kammweg zur Auerspitz steiler ist.
Auch der steile Kammweg durch die Latschen zum Gipfelkreuz ringt uns nochmal viel Kraft und Schweiß ab.
Am Gipfelkreuz haben wir eine gute Rundumsicht auf die Traithen, die Ruchenköpfe, den Soinsee, die Rotwand, den Schinder und viele mehr. In der Fernsicht entdecken wir unendlich viele Gipfel in den Zentralalpen.
Nach Gipfelbrotzeit und -fotos steigen wir nordseitig über den Weg 646 durch ein Latschenfeld ab. Der Pfad ist feucht und teilweise mit rutschiger Erde bedeckt, weshalb wir uns vorsichtig und glücklicherweise sturzfrei nach unten tasten. An der Ruchenkopfhütte pausieren wir und gehen entspannt auf dem Fahrweg weiter. 300 HM oberhalb des Parkplatzes zweigen wir links auf einen Steig ab, der weitgehend mit Herbstlaub bedeckt ist. Wieder sind die Augen, der Tastsinn unserer Füße sowie der Gleichgewichtssinn ggf. mit sofortigem Stockeinsatz gefragt, weil man nie genau weiß was unter dem Laubbelag ist. Dennoch ist der herausfordernde Abstieg durch den Bergwald ein Highlight, der uns auch eine Viertelstunde früher zu den Autos bringt.
Das Sahnehäubchen unserer Wanderung mit knapp 1.000 HM und 14 km Länge ist die Einkehr im legendären Cafe Huber in Bayrischzell. Wir schlemmen dort leckere Kuchen und Getränke. Die Heimfahrt verläuft störungsfrei.
Fazit: abwechslungsreiche Herbsttour in herrlicher Landschaft bei bestem Wetter
Bericht von Peter