3 Stunde hin, 3 Stunden zurück und dazwischen 4 tolle TourentageZum Glück hatte Carmen für uns alle eine online-Reservierung der Parkplätze durchgeführt, denn die waren alle ausgebucht als wir ankamen an der Zanser Alm, 1685m, in St. Magdalena im Villnößtal. Im dortigen Ausflugscafe genossen wir erst einmal unsere gute Anfahrt.
Von hier stiegen wir in ca. 2 Stunden auf dem Normalweg hinauf zur Schlüterhütte, 2306m, unserem Domizil für die nächsten beiden Tage im Naturpark Puez-Geisler. Die komfortable Unterbringung in 2-Bett-Zimmern, das leckere Essen und die gute Atmosphäre dort waren sehr wohltuend. Nachdem wir also unsere Zimmer belegt hatten, unternahmen wir noch einen kleinen Ausgeher auf den Hausberg der Hütte, den Zandleser Kofel, 2422m, bevor wir es uns auf der sonnigen Hüttenterrasse gut gehen ließen.
Nach gut durchschlafener Nacht und einem reichhaltigen Frühstück stiegen wir unserem heutigen Tagesziel entgegen. Der mächtige, alleinstehende Peitlerkofel (Pütia), 2875m, ist der nordwestlichste Eckpfeiler der Dolomiten und der Aufstieg über die Peitlerscharte, 2300m, bis hin zum Sattel zwischen dem Kleinen und dem Großen Peitlerkofel ist eine sehr schöne aber lange Wanderung. Am Sattel entschieden wir uns, den Hauptgipfel zu erklimmen. Der Aufstieg zum Gipfel verlief über einen kurzen, gut gesicherten, mit neuen Stahlseilen und Verankerungen versehenen Klettersteig. Für eine Teilnehmerin war es der erste Klettersteig und für uns alle ein abwechslungsreiches Vergnügen. Sehr befriedigt genossen wir auf dem Gipfel die grandiose Rundumsicht, trotz einiger Wolken. Auch der Abstieg verlief reibungslos, sodass wir uns, wieder im Sattel angekommen, entschieden, auch noch den Kleinen Peitlerkofel (Picia Pütia), 2813m, zu besteigen. Sehr zufrieden mit dem heute geleisteten genossen wir auf der Sonnenterrasse der Schlüterhütte unsere heutigen Bergabenteuer.
Der teils anstrengende und sehr abwechslungsreiche Übergang zur Puezhütte verlief im Auf und Ab über das Kreuzjoch, 2293m, die Roa-Scharte, 2617m, bis hinauf zur Nives-Scharte, 2740m. In die Nives-Scharte gelangten wir wiederum über einen kleinen, feinen Klettersteig, der Ausgang verlief über eine kleine Leiter. Nach einer erholsamen Pause schrie die Gruppe nach einem Ausgeher und der war auch sofort gefunden, Piz Duleda, mit 2909 Metern der höchste Punkt unsrer Tour. Der Serpentinensteig führte uns in kleinen Kehren hinauf zum felsigen Gipfel mit seiner schönen Aussicht. Von der Nives-Scharte verlief der Abstieg zur Puez-Hütte, 2475m, oberhalb des Langentals mit Blick ins Grödnertal, auf die Sella und auf den Langkofel bis weit zum Piz Boe‘, 3151m. Wir waren schon froh, als wir endlich auf der Hütte waren, unser Quartier beziehen konnten und auf der Terrasse bei Sonnenschein die umgebende Bergwelt bestaunen konnten. Nach dem leckeren Abendessen dauerte es auch nicht lange, bis wir den Weg in die Betten fanden.
Heute mussten wir nun dreiviertel des gestrigen Weges wieder zurückgehen, also hoch in die Nives-Scharte, hinüber zur Roa-Scharte, hinunter zum Kreuzjoch und von hier, entlang des Tschantschenonbaches, zu unsren Autos an der Zanseralm. Kurz davor, in der Zanser Schwaige, absolvierten wir unsere Abschlusseinkehr bei Speis und Trank und resümierten unsere tollen Tourentage: Tolle Steige, immer wieder Edelweiß, angenehme Hütten, aussichtsreiche Gipfel und Glück mit dem Wetter, mehr geht nicht.