Prieler Runde 12.-15.8.22

Prieler Runde – Rundwanderung im Toten Gebirge

Das Tote Gebirge ist eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in der nördlichen Steiermark und im südlichen Oberösterreich. Das stark verkarstete Gebirge gilt flächenmäßig als das größte Kalkkarstgebiet Mitteleuropas. Wir starteten zu sechst (Gertraud, Hubert, Mercia, Rosemarie, Thomas, Werner, immer noch ohne Guido) nördlich des Gebirges vom Almtalerhof und stiegen erstmal 1000 Hm zur Welser Hütte hinauf, nach wochenlanger Hitze erstmals in leichtem Regen.

Die nächste Etappe führte wieder recht steil mit leichter Kletterei entlang eines Gipfelgrates auf den höchsten Berg, den Großen Priel, 2515m, der leider von einer Wolke verhüllt war. Hinunter zum Prielschutzhaus auf 1420 m mussten lange Passagen, die mit Drahtseilen gesichert waren, bewältigt werden. Die Hütte war voll, fast nur junge Leute ausgestattet mit Kletterausrüstung, meistens Tschechen. Grund ist wohl, daß es in der Nähe der Hütte mehrere zum Teil anspruchsvolle Klettersteige gibt.

Offenbar waren auch die angegebenen Gehzeiten eher für junge Trailrunnertypen ausgelegt. Mit unserer Art zu Gehen über das verblockte, grobschottrige Gelände kamen wir viel langsamer vorwärts. Bis zum Prielschutzhaus brauchten wir 7 statt 5 Stunden, die folgende 11,3 km lange Durchquerung der Karstebene zur Pühringer Hütte dauerte 8:15 statt 5 Stunden. Diese Hütte liegt sehr malerisch in einer Senke an einem kleinen See.

Für den Heimfahrtag war vorgesehen, zur Welser Hütte zurück zu laufen und dann abzusteigen, was 14 km Strecke, 700 Hm Aufstieg und 1700 Hm Abstieg bedeutet hätte – bei dem Gelände nach unseren Erfahrungen nicht zu schaffen. Wir hatten daher schon vorher beschlossen, über den Röllsattel ins Almtal abzusteigen, angegeben mit 1200 Hm Abstieg in 3,5 h, wovon wir uns einen geruhsamen Nachmittag mit Heimfahrt versprachen. Wir brauchten allerdings 6 Stunden, denn es ging über mehrere Steilstufen über lange Eisenleiteren, dazwischen drahtseilgesicherte Steige, nur langsam hinunter, auch das Taxi zum Almtalerhof ließ auf sich warten.

Zusammenfassend bietet das Tote Gebirge eine eindrucksvolle Karstlandschaft, ist allerdings etwas mühsam zu begehen und hat uns mit etlichen Klettereien an steilen Hängen überrascht. Das war alles kein Problem mit dieser harmonischen Gruppe, in der auch die Ungeübteren jederzeit von den anderen unterstützt wurden.