Im Tourenportal stand eine Wanderung auf den Herzogstand für Freitag, den 06.10.23. Zehn Bergbegeisterte melden sich an. Auch eine Hündin ist mit von der Partie.
In drei Autos fahren wir ohne jegliche Verkehrsstörung von Garching bzw. München bei zunächst grauem Himmel und Temperaturen um die 10 Grad in Richtung Garmisch. Von der Kesselbergstraße aus sehen wir wegen niedrig hängender Wolken den Herzogstand noch nicht.
Auf dem Parkplatz der Herzogstand-Bahn stellen wir unsere Autos ab und reiben uns die Augen, weil die Parkgebühr schon wieder um 2 € auf nun 8 € angehoben wurde. Auch die Gemeinde will mit 2 € Kurtaxe pro Person gesponsert werden. Ein stolzer Preis für das imposante Naturkino, das uns bevorsteht.
Wir stärken uns mit einem spendierten Joghurt-Marmorkuchen und beginnen gegen 9 h unseren Aufstieg auf einem Waldweg. Zwischenzeitlich hat die Sonne die Oberhand und vertreibt die letzten Wolken. Der Steig führt uns im Zickzack nach oben und schwenkt nach Westen unter der Seilbahn hindurch, deren Kabinen surrend über uns hinweg schweben. Der Untergrund für unsere Bergschuhe variiert zwischen Erde, Schotter, unterschiedlich hohen Felsstufen und Baumwurzeln.
Mittlerweile ist uns unter dem blauen, sonnigen Himmel so warm, dass wir kurzärmelig weitergehen.
Je höher wir kommen, desto zieht sich der Wald zurück und unsere Blicke weiten sich. Zuerst sehen wir den Simetsberg, dann den Heimgarten und das Gipfelkreuz des Martinskopfes, unserem ersten Ziel. Und im Walchensee erkennen wir im schaukelnden Wasser einen streifenförmigen Kreis, dessen Herkunft wir uns nicht erklären können. In einem Einschnitt queren wir ein kleines Bächlein, das zum Teil auch unseren Steig benetzt. Sicherheitshalber sind dort Seilsicherungen angebracht. Mühelos steigen wir bis kurz unterhalb des Herzogstand-Hauses auf und gehen nach rechts in Richtung Seilbahn-Bergstation. Von dort kommen uns etliche Halbschuh-Touris teilweise mit Kindern und Vierpfötern entgegen. Der Sprache nach kommen sie aus Norddeutschland und nützen die Herbstferien für Bergausflüge in Bayern.
Vor der Büste des bayer. Königs, Ludwig dem Zweiten, bleiben wir stehen. In Erinnerung an den Monarchen und seinen 100. Todestag am 13.06.1986 wurde sie dort von der Gemeinde Kochel und dem König-Ludwig-Club München aufgestellt.
Nach dem Kini-Besuch gehen wir auf der „Touristen-Autobahn“ (3 m breiter Kiesweg) in Richtung Herzogstand.
300 Meter nach dem Herzogstand-Haus zweigen wir links ab auf den Steig mit 75 HM zum Martinskopf, den wir um 12.15 h erreichen. Nach kurzer Rast und Gipfel-Foto steigen wir ab und gehen mit vielen anderen Wanderern die Serpentinen hinauf zum Herzogstandgipfel und -Pavillon. Dort kommen wir gegen 13.20 h an.
Bei guter Fernsicht genießen wir das Alpenpanorama plus Oberland, Walchen- und Kochelsee. Nach ausgiebiger Rast und Brotzeit steigen wir ohne Einkehr auf der vollen Terrasse des Herzogstandhauses über den Aufstiegsweg ab zum Parkplatz.
Um 16 h fahren wir mit unseren Autos zum Klosterbräu nach Schlehdorf und lassen uns dort Kuchen sowie Getränke schmecken. Von unseren Sitzplätzen im Biergarten werfen wir einen letzten Blick zum Herzogstand, bevor wir komplikationslos heimfahren.
Fazit: goldige Herbst-Tour mit 1.000 HM in herrlicher Landschaft und netter, bergfreudiger Gruppe
Bericht von Peter