Jetzt hat es endlich doch geklappt! Aber der Reihe nach: Nachdem wir die geplante Tour auf die Kampenwand Ende April wegen unerwarteten Schneemassen und zu hoher Lawinengefahr absagen mussten (wohlgemerkt Ende April!), starteten wir einen neuen Versuch am 26. Mai. Schnee lag nun keiner mehr, aber der Wetterbericht sagte eher durchwachsenes Wetter voraus. Vier tapfere Wanderer trafen sich dennoch Sonntag Früh am Wanderparklpatz Hintergeschwendt, wo wir Richtung Steinlingalm aufbrachen. Von oben blieb es die ganze Tour über trocken, aber der Boden war stellenweise nach den ausgiebigen Regenfällen der Vortage recht matschig.
Nach einer kurzen Pause in der Nähe der Alm nahmen wir die Wand in Angriff. Auf dem Normalweg an der Nordseite herrschte schon reger Verkehr. Wir gingen allerdings zunächst östlich an der Kampenwand vorbei, wieder ein Stück nach unten und erklommen den Gipfel über den südlichen Steig. Zwischendurch musste man schon die Hände einsetzen und genau auf seine Tritte achten, doch nach einer kurzen Kraxel-Einlage erreichten wir das Gipfelkreuz und trafen wieder auf die Menschenmassen. Somit entschieden wir uns, die verdiente Gipfelbrotzeit ein Stück unterhalb einzunehmen. Zwischen den Wolken wurde immer wieder der Blick aufs Chiemgau beziehungsweise die Zentralalpen frei, bevor eine weiße Wand wieder alles verdeckte.
Runter ging es dann auf dem Normalweg. An den Engstellen mussten wir immer wieder auf den Gegenverkehr warten, doch bald waren wir wieder an der Steinlingalm. Dort gönnten wir uns eine etwas längere Pause bei Kaffee oder Weißbier, bevor wir den Rückweg zum Auto antraten. Insgesamt war es eine sehr schöne und abwechslungsreiche Tour, die Kampenwand ist einfach immer eine Wanderung wert.