Große Klammspitze & Brunnenkopf in den Ammergauern

Der für Samstag, 14.05.22, zuständige Eisheilige Bonifatius zeigt sich gnädig. Bei der Anfahrt von uns acht + Begleithund „Apollo“ ist es über 10 Grad warm, der Himmel bewölkt aber regenfrei. Vom Wanderer-Parkplatz beim Schloss Linderhof nehmen wir den Forstweg (231). Trotz idealer Wandertemperatur kommen wir wegen der hohen Luftfeuchtigkeit schnell ins Schwitzen. Keine zwei Stunden brauchen wir durch den Bergwald bis wir an der Brunnenkopfhütte ankommen.

 

Tiefhängende Wolken geben zwar ein Blick ins Graswangtal frei aber nicht auf die Nachbargipfel. Wir gehen nach kurzer Pause gleich weiter zur Großen Klammspitze (1.924 m), dessen oberes Drittel eingehüllt ist. Auf dem Weg vergnügen sich zwei Salamander, die dann unter einem Stein weiterkuscheln. An einem Felshang erfreuen wir uns an prächtig blühenden gelben Steinprimeln. Christof, unser Biologie-Experte, zeigt uns noch weitere Alpenblumen wie Mehlprimeln, Aurikel, Enzian, Kugelblume, Fettkraut (fleischfressende Pflanze!) und Gehölze. Jeden Fund erklärt er uns ausführlich. Christofs „Apollo“ hält uns auf dem Steig zusammen. Sobald sich unsere Gruppe zu sehr in die Länge zieht, bellt er solange bis wir alle wieder ohne zu große Abstände hintereinander gehen.

 

Am Fuße der Klammspitze kommen uns Wanderer entgegen, die vor den Schneefeldern an der steilen Ostflanke umdrehten. Wir beschließen uns das Gelände selbst anzusehen, weil wir alle Grödel mitführen. Aber 120 Höhenmeter unter dem Gipfel sehen wir in der zu überwindenden  Altschneedecke tückische Gefahren und machen uns auf den Rückweg, zumal wir einen Ersatzgipfel, den niedrigeren Brunnenkopf (1.712 m), vor Augen haben. Von der nach ihm benannten DAV-Hütte steigen wir in gut 20 Minuten auf und erfreuen uns an dem Panoramablick in die Alpen sowie ins Oberland.

 

Vor dem Abstieg kehren wir auf der Terrasse der Brunnenkopfhütte ein und die Sonne kommt heraus. Nach der Hütte nehmen wir einen Steig, der neben der sich rechts auftuenden Martinswand in eine Forststraße mündet, über die wir zu unseren Autos gelangen. Bei der Rückfahrt halten wir in der Ettaler Ortsdurchfahrt vor dem Kloster rechts bei dem Cafe / Konditorei Komm und erfrischen uns davor auf Sitzplätzen mit Eis und Kaffee.

 

Resümee: Trotz schneebedingter Planänderung war die Wanderung eine Wohltat für Körper und Geist. Sie war sehr erlebnis- sowie lehrreich und brachte uns beim gegenseitigen Austausch einander näher. Wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Tour.

 

Bericht von Peter